6 Köpfe 12 Blöcke Quilt Der Rabe im Schlamm Samplerquilt nähen
Quiltinspiration,  Quilts

Mein Quilt aus der Aktion 6 Köpfe 12 Blöcke 2017

Drei Jahre Blogabstinenz

Ist noch jemand hier?

Bevor ich direkt mit dem 6 Köpfe 12 Blöcke Quilt starte, muss ich noch ein paar andere Worte schreiben. Vor 3 Jahren habe ich meinen letzten Blogbeitrag geschrieben. Meine Güte, wo ist die Zeit nur geblieben! Ist überhaupt noch jemand hier, der mitliest? Das Tippen gerade fühlt sich ein bisschen so an, als würde ich in eine leere Halle rufen: “Wie heißt der Bürgermeister von Weeesel?” Und nur das Echo antwortet “Eeesel!”

What happened?

Ich hatte einfach keine Lust mehr, Blogposts zu schreiben. Es ist so viel aufwendiger, als schnell mal ein Bild auf Instagram zu posten. Auch hatte ich das Gefühl, dass sich keiner mehr Zeit nimmt, einen Blogbeitrag zu lesen, da nur noch schnell eine Inspiration nach der anderen in Form von Bildern konsumiert wird. Ich selbst konnte mich da nicht ausnehmen.

Und jetzt doch wieder bloggen?

Ja, denn ich habe gemerkt, dass ich ungern auf Instagram neue Quilts zeige. Es steckt so viel Arbeit in den Projekten, dass ein schnelles Foto, das nach zwei Tagen niemand mehr anschaut, der Sache nicht würdig ist. Ich habe viele Quilts genäht in den letzten 3 Jahren, und habe sie dann aber nicht gezeigt. Jedes Mal dachte ich mir, dass ich dafür einen Blogpost schreiben muss. Slow Sewing schreit halt auch nach Slow Showing. Oder Slow Blogging? Oder vielleicht Slow Social Media-ing?

Jetzt mache ich jedenfalls Nägel mit Köpfen. Das Leben ist zu kurz, um alles auf die lange Bank zu schieben… Ok, dafür kommen jetzt direkt 5€ ins virtuelle Phrasenschwein!

Der fertige 6 Köpfe 12 Blöcke Quilt aus 2017

Und so lege ich nun los mit dem Quilt aus der ersten Aktion “6 Köpfe – 12 Blöcke” aus dem Jahr 2017. Dieser QuiltAlong hat mich so richtig infiziert mit dem Quiltvirus. (Darf man das Wort Virus überhaupt noch in einem lustigen Sinn verwenden? Die Welt ist schließlich eine andere als noch vor drei Jahren…) Es handelt sich um einen Sampler-Quilt, bei dem jeden Monat eine Anleitung für einen unterschiedlichen Quiltblock veröffentlicht wurde.

Die einzelnen Quiltblöcke

Aus folgenden Blöcken ist der Quilt entstanden:

  • Rolling Stone
  • Churn Dash
  • Broken Dishes
  • Dresden Plate
  • Dutchman´s Puzzle
  • Pineapple
  • Snail´s Trail
  • Card Trick
  • Bears Paw
  • Josephs Coat
  • Jacobs Ladder
  • Ohio Star

Die einzelnen Quiltblöcke und das zusammengesetzte Quilttop habe ich “damals” sogar noch im Blog gezeigt. Wenn ihr hier klickt, seht ihr die gesammelten Posts.

Hier auf dem Blog von Dorthe (einer der 6 Köpfe) findet ihr die komplette Linksammlung zu den einzelnen Anleitungen, allen Organisatorinnen und einer geballten Menge Quiltwissen.

Die Stoffe

Die wunderschönen Stoffe in rot, weiß und türkis stammen aus den Kollektionen Primrose Garden und The Cottage Garden von Riley Blake. Da die Stoffe schon so alt sind, sind sie wahrscheinlich (leider) nicht mehr erhältlich. Für die gepunktete Rückseite habe ich ein Bonnie & Camille – Design von Moda verwendet.

Das Layout des 6 Köpfe 12 Blöcke – Quilttops

Ich habe mich für die klassische Variante mit Zwischenstreifen entschieden. Normalerweise verwendet man dafür einen unifarbenen oder dezenten Stoff, um die einzelnen Blöcke hervorzuheben. Bei mir sieht das ganze etwas anders aus. Ich wollte nämlich die Stoffreste aufbrauchen, die bei den Blöcken übrig geblieben sind und habe daher ein bisschen improvisiert. Jetzt sieht der Quilt sehr bunt und wuselig aus, aber gerade das gefällt mir an ihm!

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Das Zusammensetzen des Quilts

Wenn das Quilttop fertig ist, wird es mit einem Vlies und einer Rückseite aus Baumwollstoff gequiltet.

Welches Vlies nimmt man zum Quilten?

Bei diesem Quilt habe ich ein Polyestervlies von Freudenberg verwendet. Es war im nahegelegenen Stoffgeschäft vorrätig. Zu dem Zeitpunkt war ich mir noch nicht im Klaren darüber, dass die Auswahl des Vlieses eine Wissenschaft für sich ist. Mittlerweile quilte ich fast ausschließlich mit Baumwollvliesen, aber nach 3 Jahren Nutzung finde ich auch diesen Quilt hier mit Polyestervlies toll! Es ist letztendlich eine reine Geschmacksache. Ich schreibe dazu mal einen eigenen Post mit meinen Erfahrungswerten, denn das würde jetzt hier sonst ausufern.

Was nimmt man als Quiltrückseite?

Klassisch verwendet man für die Rückseite des Quilts auch einen Baumwollstoff, genau wie auf der Vorderseite. Natürlich kann man das nach Geschmack variieren und auch einen warmen Fleecestoff verwenden. Aber ich mag es gerne klassisch. Zudem lässt es sich am einfachsten auf der Maschine quilten. Das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Auch dazu schreibe ich nochmal ausführlicher.

Bei diesem Quilt habe ich die Reste von der Vorderseite zu längeren Streifen zusammengenäht, und damit ein paar Akzente gesetzt. Passt ganz gut zu dem roten Stoff mit den weißen Punkten, oder?

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Und wie verbindet man die 3 Teile?

Es gibt verschiedene Wege, das Top, das Vlies und die Rückseite miteinander zu verbinden, bevor man sie quiltet. Ich nutze immer Klebespray, bzw. Bastingspray. Man kann auch mit Schließnadeln arbeiten, aber das dauert mir zu lange, und es ist mir nicht sicher genug. Ich würde wahrscheinlich viele Falten auf der Quiltrückseite einnähen. Das Spray verbindet die Teile sicher miteinander, und nichts verrutscht beim Nähen.

Das Quilten

…ist mit der ganz normalen Haushaltsnähmaschine, die ich 2017 noch hatte, kein großes Vergnügen. Wenn das Quilttop aber nicht zu groß ist und man ein dünnes, leichtes Vlies verwendet, geht es ganz gut. Ein Obertransport an der Nähmaschine ist allerdings unabdingbar.

Die Organisatorinnen des 6 Köpfe 12 Blöcke Quilt Alongs haben sich bei der Größe des Quilts natürlich Gedanken gemacht und anfängertaugliche Maße gewählt. Daher hat sich die Decke recht einfach quilten lassen. Ich habe einen Wellenstich verwendet und im Abstand von 2 inch (2,54 cm) gequiltet.

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Das Binding

Mit dem Binding fasst man den Quilt einmal ringsum ein nach dem Quilten, denn die Stoffkanten sind ja alle noch frei. Es besteht aus einem sehr sehr langen Stoffstreifen, der auf der Quiltvorderseite festgenäht wird. Dann schlägt man den Stoff um auf die Rückseite des Quilts und näht ihn per Hand oder mit der Maschine fest.

Ich habe hier den Rückseitenstoff und auch wieder Stoffreste von den Blöcken verwendet, und zum Schluss das Binding auf der Rückseite per Hand angenäht. Das ist der schönste Schritt für mich bei der Quiltherstellung, auf den ich auch in Zukunft nochmal genauer eingehe.

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Und was macht man jetzt mit dem fertigen Quilt?

Auf´s Bett legen als Tagesdecke? Kann man machen, so wird es einem ja in Wohnzeitschriften und Co. gezeigt. Aber viel besser ist es, ihn einfach zu benutzen wie eine normale Decke. Zum Zudecken auf dem Sofa, als Bettdecke im Sommer, zum Einkuscheln an kühlen Sommerabenden auf der Terrasse, usw. Es steckt so viel Arbeit in einem Quilt, da ist es viel zu schade, ihn einfach nur abzulegen!

Unser Hund Emil (ein Australian Labradoodle, der vor 2,5 Jahren bei uns eingezogen ist) liebt übrigens auch Quilts, auch schon als Welpe (das erste Bild):

Bis bald!

Und das heißt jetzt nicht wieder erst in drei Jahren! Ich habe mir vorgenommen, mindestens einmal in der Woche einen Blogbeitrag zu schreiben.

Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir kurz schreibt, wie euch mein neues Blogdesign gefällt, und ob ihr euch gut auf der Seite zurecht findet und alles funktioniert, was ihr anklicken wollt. Herzlichen Dank schon mal dafür, dass ihr euch die Zeit nehmt! 🙂

2 Comments

  • Britta

    Hallo,
    ich lese gerne die ausführlicheren Einträge auf dem Blog.
    Ich finde es immer spannend zu lesen wie die Sachen entstehen. Aus welchem Grund, nach welchen Anleitungen mit welchem Stoff, usw.

    Bis zum nächsten Blogeintrag, liebe Grüße
    Britta

  • Anke

    Hallo, ich freu mich sehr hier wieder von dir zu lesen udn noch mehr freue ich mich über ausführliche Ausführungen zum quilten, weil ich da gerade mit anfange. Auch sonst lese ich viel lieber Blogs und mache das auch viel. Es gibt aber natürlich tgae, wo ich lieber nur shnel den Instafeed durchscrolle. Aber für mcih geht nichts über einen schönen Blogartikel.
    Viele Grüße
    Anke