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Stoffspielereien: Mein Schafswoll-Teppich

Heute finden wieder die Stoffspielereien statt. Das Thema lautet “Seltene Technik” und gesammelt wird bei Suschna von “Textile Geschichten”.

Auf der Suche nach seltenen Techniken bin ich im Netz zufällig auf der Seite des Textilmuseums Neumünster gelandet. Dort war ein Webkurs im Angebot, der passenderweise letztes Wochenende stattfand.

Somit stand mein Plan für die Stoffspielereien fest: ein feines Stück Stoff weben, und daraus dann zu Hause einen Einkaufsbeutel nähen mit unserer uralten Nähmaschine, die noch per Fußpedal angetrieben wird.

So wollte ich keine seltenen Handarbeitstechniken, sondern (in unserer technisch fortgeschrittenen Zeit) selten gewordene technische Techniken ausprobieren: einen alten Webstuhl und die besagte alte Nähmaschine, die ansonsten bei uns nur zur Deko im Flur steht. Soweit mein Plan…

Ich kam dann im Museum an mit vier anderen Kursteilnehmerinnen. Unsere Kursleiterin war eine 80jährige Dame, die Ihren Meister früher in der Weberei gemacht hat (topfit, sag ich Euch!).

Und dann platzte auch sofort schon mein Plan, denn alle Anfänger mussten an die Handwebrahmen. Nur eine Dame mit Webstuhl-Erfahrung durfte an einen alten Webstuhl. Dort war die Kette schon aufgezogen, und es war auch schon ein gutes Stück darauf gewebt. Die Dame hat dann dort einfach weitergemacht, und sie bekommt ihr gewebtes Stück Tuch erst zugeschickt, wenn die ganze Kette aufgebraucht ist.

Bei dem Aufwand, den es bedarf, solch einen Webstuhl zu bespannen, ist das natürlich verständlich. Sehr naiv war mein Plan, denn selbst wenn ich auf dem Webstuhl hätte weben können, hätte ich das Tuch natürlich nicht direkt mit nach Hause nehmen können.

Naja, ich habe mich dann dafür entschieden, einen Teppich zu weben. Es gab dafür ganz tolle dicke Wolle. Die Seele (der feste Strang in der Mitte) ist aus Hanf, und die Wolle an sich ist Schafswolle.

Damit war ich dann beide Kurstage beschäftigt, und ich finde, das Ergebnis lässt sich echt sehen. Richtig dick und weich ist der Teppich geworden und er hat auch eine gute Größe, ca. 120 x 80 cm. Die Kursleiterin meinte, es wäre einer der schönsten Teppiche, die jemals dort in einem Kurs entstanden sind. Bei der schönen Wolle aber auch nicht schwierig! Die macht wirklich was her!

Was ich mit den Enden mache, weiß ich noch nicht genau. Die Fransen gefallen mir nicht, die sind einfach zu dünn im Verhältnis zu Wolle. Entweder nähe ich die Ränder noch um, oder ich fasse sie mit Filz ein. Dann könnte man den Teppich nämlich von beiden Seiten benutzen, und ihn einfach mal umdrehen, wenn die eine Seite zu dreckig geworden ist. Ich muss da nochmal drüber nachdenken, bis dahin lege ich die Ränder einfach nach unten um.

Der Teppich liegt jetzt bei uns mitten im Wohnbereich, so dass man auch immer drüber laufen kann / muss. Er soll ja schließlich benutzt werden und nicht nur einstauben!

So, das Monatsthema wäre damit etwas verfehlt, denn das Thema “Weben” gab es schon. Aber wie oft webt man sich schon selbst einen Teppich? Ist doch irgendwie trotzdem eine seltene Technik, oder?

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Liebe Grüße
Katharina

10 Comments

  • Anonym

    Sich seinen eigenen Teppich zu weben ist schon ziemlich selten, oder? Vor allem wenn er so schön regelmäßig geworden ist, kaum zu glauben, dass das mit einem Handwebrahmen so möglich ist. Kannst du die Fransen nicht auch vernähen oder am Rand umsticken, wenn sie dich stören? Das mit dem Wenden wäre ja tatsächlich sehr praktisch. Vielen Dank auch für den Bericht aus dem Textilmuseum, toll, dass ihr so etwas in der Nähe habt.

  • Anonym

    Ist der schön geworden! Und nimmt der Weberei den altmodische Touch. Das ist wirklich gelungen.
    Mit Kindern würde ich den Rand wahrscheinlich auch einfassen, damit er wendbar wird und nicht so oft "entfleckt" werden muss.
    LG Ines

  • griselda

    Super, dein Teppich ist für ein Erstlingswerk erstaunlich gleichmäßig. Mir gefällt der gewebte
    Rand in dem hellen Braunton eigentlich sehr gut, es wäre schade, wenn der unter einem Filzstück verschwinden würde. Dann schaut es auch nicht mehr so handgewebt sondern eher konfektioniert aus…..
    Kannst du die einzelnen Fäden nicht irgendwie einziehen? ( Denn du hast natürlich Recht- sehr hübsch sind sie nicht…)

  • JEROMIN

    Der Teppich ist toll geworden, und auch ich bin erstaunt, wie gleichmäßig die Ränder sind! Super hast Du das gemacht, meine Erstlinge waren nicht so schön.Man könnte die Fransen natürlich durch zusätzliches Einziehen von Fäden voluminöser gestalten. Aber das Vernähen der Kettfäden würde mir besser gefallen. Danke auch für deinen Bericht, hat Spaß gemacht!

  • Siebenschön

    Schön ist dein Teppich geworden! Du hast recht, die Wolle ist toll und du hast die Ränder wirklich sensationell gleichmäßig hinbekommen. Ich würde, glaube ich, versuchen die Kettfäden zu vernähen, als Fransen sehen sie wirklich nicht so toll aus.
    Hoffentlich hast du noch lange Freude an DEINEM Teppich.
    LG
    Marlene

  • kaze

    Wie schön, wenn man solch ein feines Stück nach Hause tragen kann.Sehr gut gerabeitet. Ich staune wie groß so ein Handwebstuhl ist, denn das ist ja kein kleines Stück. Wenn so etwas herauskommt bei der Umsetzung des Themas, kann man nur begeistert sein und wer läuft schon auf seinem eigenen Teppich.
    VG karen

  • 123-Nadelei

    Danke dass Du uns an Deiner besonderen Erfahrung teil haben lässt bei der ein so wunderschöner Teppich entstanden ist.
    Wir hatten mal einen Kaufteppich bei dem ich es leid war die Fransen zu "kämmen" und ich habe diese deshalb kurz hinter den Knoten abgeschnitten.
    LG Ute

  • Siebensachen

    Das ist mehr als großartig. Solch ein Teppich als Erstlingswerk? Nicht zu glauben. Du machst mir Mut, denn ich möchte auch gern weben lernen.
    LG
    Siebensachen